Corona-Pandemie: Sportwetten in der Krise

Die anhaltende Krise rund um das Coronavirus hat einschneidende Veränderung in der Gesellschaft verursacht, die neben dem sozialen Aspekt vor allem das wirtschaftliche System vor eine große Herausforderung stellt. Gleichwohl einige Branchen vom Shutdown profitieren, gibt es umso mehr Wirtschaftszweige, die buchstäblich ums Überleben kämpfen. Dazu gehört auch der Markt der Sportwetten, der durch die zahlreichen gecancelten Sportveranstaltungen völlig in sich zusammengebrochen ist.

 

Sportwetten

Der Shutdown drängt die einstige Boom-Branche an den Abgrund. Bildquelle: geralt / Pixabay

Die Sportwetten-Branche befindet sich seit Jahren in einer boomenden Wachstumsphase. Bevor Covid-19 die Welt in ihren Grundzügen massiv verändert hat, setzten die einzelnen Branchenvertreter auf dem Markt mehrere Milliarden Euro um. Allein im vergangenen Jahr gaben die deutschen Tipper rund 9,3 Milliarden Euro an Wetteinsätze aus. Die Summe entspricht einer Verdreifachung innerhalb der letzten Jahre. Im Angesicht der anhaltenden globalen Krise steht der Wirtschaftszweig nun vor der größten Herausforderung seiner Geschichte.

Den Sportwetten-Anbietern ist mit den abgesagten und abgebrochenen Spielen und Sportveranstaltungen das Fundament ihres Geschäftsmodells komplett weggebrochen. Besonders der Wegfall des Fußballs, der als Haupteinnahmequelle für die meisten Unternehmen in der Branche fungiert, macht vielen Vertretern zu schaffen. Auch wenn mit der Bundesliga eine der großen europäischen Top-Ligen seit Kurzem den Spielbetrieb wieder aufgenommen hat, ist der entstandene Schaden nicht ausradierbar. Wie es um die einzelnen Anbieter aktuell bestellt ist, zeigt eine Übersicht auf onlinecasinosdeutschland.com.


Finanzschäden an allen Fronten

Die Auswirkungen des Lockdowns haben die Sportwetten-Branche an allen Ecken und Kanten erwischt. Wie der Deutsche Sportwettenverband der Deutschen Presse-Agentur im Zuge eines Interviews mitteilte, sind alle Beteiligten in großer Sorge, da die geschäftlichen Aktivitäten nach Ausbruch der Pandemie über Nacht auf null heruntergefahren wurden. Die finanziellen Schäden haben sich dabei nicht nur auf die stationären Wettbüros ausgewirkt, die aufgrund der Bestimmungen seitens der Bundesregierung bis vor Kurzem geschlossen bleiben mussten. Auch die wachsende und immer wichtiger werdende Online-Sparte hat den kompletten Betrieb einstellen müssen.

Laut Aussagen des Deutschen Sportwettenverbands wisse man nicht, wie die Entwicklungen in der Zukunft aussehen werden, da sich jederzeit die Parameter der aktuellen Situation verändern können. Zwar sei man aufgrund der ersten Lockerungen und des Starts der Bundesliga vorsichtig optimistisch, dass wieder Normalität einkehren werde, dennoch sei man vor einem erneuten Shutdown auf der Hut.

Anbieter setzen auf Alternativen

Wie zahlreiche Vertreter anderer Branchen ergab sich auch der Sportwetten-Markt nicht einfach seinem scheinbaren Schicksal. So suchten die Wettanbieter alternative Möglichkeiten, um die einbrechenden Umsatzzahlen etwas aufzufangen. Weil physische Sportveranstaltungen kein Thema waren, wurde nach neuen Geschäftsfeldern gesucht. Da einige Branchenvertreter neben Sportwetten auch einen gesonderten Casino-Bereich im eigenen Online-Segment führen, setzten die jeweiligen Anbieter verstärkt auf dieses Geschäftsareal. Auch wenn mit dieser Strategie der Schaden nicht ansatzweise aufgefangen werden konnte, blieb man dadurch bis heute halbwegs handlungsfähig.

Eine der beliebtesten Alternativen stellte der aufstrebende eSports dar. Im Gegensatz zum physischen Sport laufen die Games und Veranstaltungen im virtuellen Sport im digitalen Raum ab. Zwar wurden größere Turniere ebenfalls abgesagt, die dazugehörigen Partien wurden dennoch ausgetragen. Viele Anbieter haben aus diesem Grund die Austragungen von Videospielen wie Counter Strike: Global Offensive, Dota 2, League of Legends oder FIFA 20 ins Repertoire aufgenommen. Kunden haben so die Chance, Wetten auf die jeweiligen Veranstaltungen zu platzieren.

Krise betrifft auch Wetter

Abseits der einzelnen Sportwetten-Anbieter hat die Corona-Pandemie die Gegebenheiten auch für die Wetter komplett auf den Kopf gestellt. Viele Spieler konnten nicht ihrem gewohnten Hobby nachgehen. Das mag für die meisten kein allzu großes Problem dargestellt haben, allerdings gibt es auch Spieler wie etwa der Brite Ersen Guven, die von den Gewinnen aus Sportwetten leben. Guven setzte vor Covid-19 in aller Regelmäßigkeit auf Wettbörsen mit Livewetten sechs bis sieben Millionen Pfund im Monat. Auch wenn dieser Fall nicht die Mehrheit widerspiegelt, zeigt dieser den gesamten Schadensumfang der derzeitigen Situation.

Nicht wenige Spieler flüchteten, um weiterhin Geld auf Spiele setzen zu können, in die weißrussische Fußball-Liga, die als einzige europäische Liga den Spielbetrieb nicht eingestellt hatte. Laut Guven wurden auf die einzelnen Spiele der weißrussischen Liga über eine Million Euro von den Tippern gesetzt. Ein Umstand, der die Verzweiflung und den aktuellen Zustand der Wetter verdeutlichen würde, da die weißrussische Liga in der Regel nicht so ein beliebtes Ziel für Sportwetten ist. Gleichzeitig nähren diese gewaltigen Summen das Geschäft mit Spielmanipulationen. Es wird daher dringend Zeit, dass auch die anderen großen Fußballligen ihren Betrieb wieder aufnehmen und die die Welt der Sportwetten sich wieder normalisiert.

Vorsicht geboten bei Liga-Neustart

Die bisherigen Ergebnisse und Aufstellung im deutschen Fußball zeigen es: Die Partien sind aktuell kaum einschätzbar. Bestes Beispiel Dynamo Dresden, die gegen Hannover 96 ihre komplette B-Elf auf den Platz geschickt haben um Kräfte für die vielen Nachholespiele zu sparen. Selbiges gilt zum Beispiel für Schalke 04 in der Bundesliga oder den MSV Duisburg in der 3. Liga. Die Zebras, normalerweise Liga-Primus, hatten bei Heimspiel gegen Jena enorme Probleme und waren am Ende mit einem Punkt gut bedient. Wichtig also: Einsätze etwas verringern und zur Not eher hohe statt sichere Quoten anspielen.