Glücksspielstaatsvertrag 2021 » Erläuterungen zur GlüStV & GGL

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021), der am 1. Juli 2021 in Kraft trat, markierte einen Wendepunkt in der Regulierung des Glücksspiels in Deutschland. Er ersetzte den bisherigen Glücksspielstaatsvertrag und führte zu einer umfassenden Neuordnung des Marktes, insbesondere im Bereich der Online-Casinos, Sportwetten, Lotterien und anderer Glücksspielformen. Ziel des Vertrags ist es, einheitliche und klare Regelungen für das Glücksspiel in Deutschland zu schaffen, den Spielerschutz zu stärken, Glücksspielsucht zu verhindern und den Schwarzmarkt einzudämmen.

Lizenzen im Rahmen des GlüStV 2021

  1. Sportwetten-Lizenzen: Anbieter von Sportwetten können eine Lizenz für den Betrieb sowohl online als auch offline erhalten. Diese Lizenzen werden von der zuständigen Regulierungsbehörde, dem Regierungspräsidium Darmstadt, erteilt.
  2. Online-Casino-Lizenzen: Zum ersten Mal in der Geschichte Deutschlands erlaubt der GlüStV 2021 den Betrieb von Online-Casinos, Online-Poker und virtuellen Automatenspielen unter strengen Auflagen. Diese Lizenzen werden von den jeweiligen Landesbehörden erteilt, wobei jedes Bundesland eigene Regelungen treffen kann.
  3. Lizenzen für virtuelle Automatenspiele: Diese sind speziell für Anbieter von Online-Slotspielen gedacht. Wie bei Online-Casinos müssen Anbieter strenge Vorgaben erfüllen, um eine Lizenz zu erhalten.
  4. Lizenzen für landbasierte Casinos und Spielhallen: Diese werden weiterhin von den Ländern vergeben, wobei die genauen Bedingungen und Auflagen von Bundesland zu Bundesland variieren können.

Whitelist: Eine sogenannte „Whitelist“ wird von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) geführt. Diese Liste enthält alle Anbieter, die eine offizielle Lizenz für den Betrieb von Glücksspielen in Deutschland erhalten haben. Die Whitelist dient als Orientierungshilfe für Verbraucher, um legale von illegalen Angeboten unterscheiden zu können. Sie ist ein wichtiges Instrument zur Förderung des legalen Glücksspielmarktes und zum Schutz der Spieler in Deutschland.

Wichtige Regelungen des GlüStV 2021

  • Einzahlungslimits: Für Online-Glücksspiele gilt ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Spieler über alle Anbieter hinweg.
  • Werbung: Es gibt strikte Vorgaben für die Werbung für Glücksspiele, insbesondere im Fernsehen, Radio und Internet.
  • Spielerschutz: Anbieter müssen umfassende Maßnahmen zum Schutz der Spieler implementieren, einschließlich Selbstsperroptionen und Früherkennungssystemen für problematisches Spielverhalten.
  • Glücksspielaufsicht: Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) wurde als zentrale Aufsichtsbehörde für die Überwachung des Glücksspielmarktes in Deutschland eingerichtet.

Die Einführung des GlüStV 2021 und die damit verbundene Regulierung des Online-Glücksspielmarktes stellen einen bedeutenden Schritt in Richtung eines sicheren und geregelten Glücksspielumfelds in Deutschland dar. Die genauen Bedingungen und Anforderungen für die Erteilung einer Lizenz sowie weitere Informationen zur Regulierung können auf den Webseiten der zuständigen Landesbehörden und der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder eingesehen werden.

Eine neue Glücksspielbehörde der Länder

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) ist eine zentrale Regulierungsbehörde, die mit der Einführung des Glücksspielstaatsvertrags 2021 (GlüStV 2021) in Deutschland geschaffen wurde. Ihre Hauptaufgabe ist die Regulierung des gesamten Glücksspielmarktes in Deutschland, insbesondere des Online-Glücksspiels, das mit dem neuen Vertrag erstmals umfassend auf nationaler Ebene reguliert wird. Die GGL soll für eine einheitliche Überwachung und Regulierung des Marktes sorgen, den Spielerschutz stärken, Glücksspielsucht vorbeugen und illegales Glücksspiel bekämpfen.

Wer steckt dahinter?

Hinter der GGL stehen die 16 Bundesländer Deutschlands, die gemeinsam die Gründung und den Betrieb dieser Behörde beschlossen haben. Die GGL ist ein Ergebnis der langjährigen Bemühungen der Bundesländer, eine kohärente und effektive Regulierung des Glücksspielmarktes in Deutschland zu etablieren. Die Behörde soll die bisherigen, eher fragmentierten Ansätze der einzelnen Bundesländer bündeln und eine zentrale Anlaufstelle für die Regulierung des Glücksspiels bieten.

Die GGL hat ihren Sitz in Halle (Saale), Sachsen-Anhalt. Dieser Standort wurde nach einem Abstimmungsprozess zwischen den Bundesländern ausgewählt. Die Behörde ist seit dem 1. Juli 2022 operativ tätig und übernimmt schrittweise ihre Aufgaben von den Ländern.

Glücksspielatlas 2023

Der Glücksspielatlas ist ein Bericht oder eine Veröffentlichung, die Daten und Fakten zum Glücksspielmarkt in Deutschland zusammenfasst. Er könnte Informationen über die Verteilung von Spielstätten, die Entwicklung des Marktes, Daten zum Spielverhalten der Bevölkerung und andere relevante Statistiken enthalten. Der Glücksspielatlas 2023 würde demnach aktuelle Informationen und Trends im Glücksspielbereich für das Jahr 2023 bieten.

Zum Zeitpunkt meines letzten Updates im April 2023 war der Glücksspielatlas eine hypothetische Ressource, und es gab keine spezifischen Informationen über eine Veröffentlichung mit diesem Namen. Es ist jedoch möglich, dass die GGL oder andere Organisationen im Bereich des Glücksspiels solche Berichte oder ähnliche Publikationen herausgeben, um Transparenz zu schaffen und die Öffentlichkeit sowie Entscheidungsträger über Entwicklungen im Glücksspielsektor zu informieren.

Weitere Maßnahmen zum Spielerschutzen

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 hat den rechtlichen Rahmen für die Regulierung des Glücksspielmarktes in Deutschland erheblich verändert und dabei einen starken Fokus auf den Schutz der Spieler und die Prävention von Glücksspielsucht gelegt. Sowohl OASIS (Onlineabfrage Spielerstatus) und LUGAS (LandesÜbergreifendes GlücksspielAnbieterSystem) wichtige Rollen im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 (GlüStV 2021) in Deutschland. Beide Systeme sind integraler Bestandteil der Bemühungen um Spielerschutz und Suchtprävention im deutschen Glücksspielmarkt, wie sie im GlüStV 2021 festgelegt sind

Die Implementierung und Weiterentwicklung von OASIS und LUGAS unterstreicht die Verpflichtung der deutschen Bundesländer, den Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags nachzukommen und den Schutz der Spieler vor den Risiken des Glücksspiels zu verbessern. Durch die Bereitstellung dieser Systeme tragen die Bundesländer zur Schaffung einer transparenten, sicheren und regulierten Glücksspielumgebung bei, die den Bedürfnissen und dem Schutz der Spieler Priorität einräumt.

OASIS Sperrsystem

OASIS ist das zentrale Spielersperrsystem für Glücksspiele in Deutschland. Es ermöglicht die Registrierung und Verwaltung von Spielersperren über verschiedene Glücksspielformen hinweg, einschließlich Spielhallen, Casinos und Online-Glücksspielangebote. Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 legt besonderen Wert auf den Spielerschutz und die Prävention von Glücksspielsucht, wofür OASIS ein wesentliches Instrument darstellt. Durch die Möglichkeit, sich selbst oder durch Dritte vom Glücksspiel ausschließen zu lassen, bietet OASIS eine direkte Maßnahme zur Unterstützung von Personen mit problematischem Spielverhalten oder einer Glücksspielsucht.

LUGAS Sperrsystem

LUGAS ist ein ähnliches System, das speziell für die landbasierten Spielbanken in einigen Bundesländern entwickelt wurde. Es dient ebenfalls dem Spielerschutz und der Suchtprävention, indem es eine Plattform für die Erfassung und Verwaltung von Spielersperren & Einzahlungslimits bietet. Während OASIS bundesweit für verschiedene Glücksspielformen gilt, kann LUGAS als komplementäres System angesehen werden, das sich auf spezifische landbasierte Glücksspieleinrichtungen konzentriert.